Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Stiefkind!
»Wie wird man eine gute Stiefmutter? Es gibt kein Stiefmutter-Schwangerschaftsyoga, bei dem wir andere werdende Stiefmütter kennenlernen und uns mit ihnen über Ängste und Fragen austauschen. Eine Stiefmutter bekommt für all die Umwälzungen in ihrem Leben keine Unterstützung, keine Anerkennung, kein Verständnis. Es gibt keine Luftballons, wenn die Stiefkinder ins Leben treten, keine Glückwunschkarten oder Kuscheltiere.
Ich bin vor Kurzem Stiefmutter geworden. Was ich von jetzt an ablehne: beschämte Blicke auf den Boden. Was ich von dieser Gesellschaft erwarte: Glückwünsche, Elternzeit im Job, um mich einzugewöhnen, Anerkennung, dumme und kluge Ratschläge für das Zusammenleben mit Kindern.
Es sind fünf tolle Menschen in mein Leben gekommen. Bei mir zu Hause wird gelacht, gespielt, gestritten, umarmt – mein Zuhause ist voller Leben! Ich werde mich dafür nicht länger schämen. Ich bin stolz. Danke der Nachfrage, die stolze Stiefmutter ist wohlauf.«
Sobald sich eine Frau in einen Menschen mit Kindern verliebt, wird sie Stiefmutter. Ein beträchtlicher Teil aller Kinder lebt in Stieffamilien. Und doch bringen wir es nicht fertig, uns als »Stiefmutter« zu definieren, ohne diesen beschämten Blick auf den Boden. Die böse Stiefmutter lebt fort, in der Gesellschaft und in der Selbstwahrnehmung der »Betroffenen«.
Elsa Koester wird Stiefmutter und stellt fest: Die moderne Großfamilie besteht aus mehr als zwei Elternteilen. Wieso gibt es keine Rituale, keine Traditionen, keine Glückwünsche bei der Patchwork-Familiengründung? Co-Mutterschaft bringt Freude und Entlastung für alle. Höchste Zeit, Familie neu zu denken und die Stiefmutter zu feiern!
»Es wird so schnell kein ehrlicheres und provokativeres Buch über Familien von heute geben. Ein Muss.«
Jagoda Marinić
»Reclaim Stiefmutter! Und zwar am besten so, wie Elsa Koester es macht: Mit viel Gefühl, Klugheit und Humor. Ein Buch zur Stärkung von sozialer Elternschaft.«
Mareice Kaiser
Elsa Koester
Elsa Koester wurde 1984 als Tochter einer französischen Pied‐noir mit tunesischer Kolonialgeschichte und eines norddeutschen Friesen mit US‐amerikanischer Auswanderungsgeschichte in Berlin geboren, wo sie heute mit ihrem Partner und ihren zwei Stiefkindern lebt. Sie studierte Literatur‐ und Politikwissenschaft sowie Soziologie und und ist bei der Wochenzeitung »Der Freitag« als politische Redakteurin für die Titelthemen zuständig. Ihr Romandebüt »Couscous mit Zimt« (2020, FVA) wurde begeistert aufgenommen.
© privat
Anja Lehmann
Anja Lehmann moderierte schon als Teeny eine TV-Jugendsendung. Ihre ersten Rollen als Sprecherin hatte sie in Kinderhörspielen. Weitere Hörspiele fiktional und nonfiktional und viele Hörbücher folgten.
Ihre Stimme ist bekannt von privaten aber vor allem öffentlich-rechtlichen Sendeformaten.
Einige Jahre unterrichtet Sie das Fach Stimmbildung für Synchronsprecher als Dozentin an der POP Akademie.
Sach- und Ratgebertexte sowie psychologische Lebensweisheiten vertont sie mit offenen Ohren,
vorallem vor dem Hintergrund ihres Studiums der PR, Psychologie und Soziologie. Am liebsten aber leiht sie ihre Stimme besonderen Charakteren. Die Abwechslung ist es schliesslich, die die Arbeit so spannend macht. www.anja-spricht.de