Das resiliente Wir
Wieviel Polarisierung können wir aushalten und wann bricht eine Gesellschaft einfach auseinander? 2015/2016 führt die Flüchtlingskrise zu einem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte; 2020 ändert ein neuartiges Virus schlagartig unsere Lebensrealität und wirkt wie ein Brandbeschleuniger für soziale Ungleichheiten; 2022 beginnt Putin vor den Augen der Welt einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, mit schweren Folgen auch für die deutsche Wirtschaft. Und die größte Krise in Form der sich anbahnenden Klimakatastrophe steht uns erst noch bevor. Wie können wir in dieser hoffnungslosen Situation wieder Vertrauen schöpfen, wie kann sich die Gesellschaft stabilisieren? Claudine Nierth und Roman Huber spüren den gesellschaftlichen Gräben im neuen Krisenzeitalter nach, identifizieren kollektive Traumata und deren Einfluss auf politische Ansichten und Entscheidungen. Und sie formulieren unter Rückgriffen auf die Resilienzforschung und die Sozialpsychologie einen heilsamen Fahrplan zu einem neuen, kompetenten Wir, in dem jede*r Einzelne sein Potenzial mobilisieren und entfalten darf.
Claudine Nierth
Claudine Nierth ist Politaktivistin und Künstlerin mit einem Schwerpunkt auf der künstlerischen Gestaltung sozialer Prozesse. Sie ist Bundesvorstandssprecherin der Organisation Mehr Demokratie, welche sich für Bürgerbeteiligung, direkte Demokratie durch Volksabstimmungen und geloste Bürgerräte einsetzt. Claudine Nierth führte fünf Volksbegehren zum Erfolg und organisierte 2021 den ersten Bürgerrat für den Bundestag. Für ihr Engagement erhielt sie 2018 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande.
© Burgis Wehry
Roman Huber
Roman Huber war ursprünglich in der IT-Branche tätig und ist seit 1996 im Bundesvorstand von Mehr Demokratie. Er brachte mehrere Volksbegehren und Verfassungsbeschwerden erfolgreich auf den Weg. Roman Huber war Mitinitiator der ersten beiden bundesweiten Bürgerräte in Deutschland. Roman Huber lebt in der Zukunftswerkstatt Schloss Tempelhof, die er 2010 mitgegründet und aufgebaut hat. In diesem Reallabor von 150 Menschen werden neue Formen der Zusammenarbeit, der Entscheidungsfindung und des Zusammenhalts erprobt.
Martin Bringmann
Nach seiner Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum war Martin Bringmann fest an verschiedenen Theatern, wie den Wuppertaler Bühnen, am Schauspiel Bonn, Staatstheater Mainz oder am Landestheater Tübingen engagiert. Zahlreiche weitere Gastengagements folgten in ganz Deutschland. Daneben hat er in zahlreichen Fernsehserien Gastauftritte und ist als Hörspiel- und Hörbuchsprecher beschäftigt. Live-Lesungen führten ihn mit bedeutenden Gegenwartsliteraten wie Paul Auster, Claudio Magris oder David Grossman zusammen und er gestaltet bis heute eigene Solo- und Literaturabende.